Bernd Brugger

Bernd „Brookes“ Brugger

TL **

Obwohl ich aus einer Taucherfamilie stamme, bin ich dem Thema immer aus dem Weg gegangen und habe mich eher dem Bergsport gewidmet. Auf einem sehr langweiligen All-Inclusive-Urlaub in Ägypten hat es mich beim Schnorcheln dann doch geärgert, dass ich nicht weiter runter komme. In der Heimat dann gleich den Tauchschein gemacht. Trotz nicht weniger Tauchgänge hat sich das aber nie so richtig angefühlt. Nach einigen „Nahtoderlebnissen“ zusammen mit meinem besten Freund haben wir uns dann einen Tauchsportverein gesucht und dort die Ausbildung wiederholt und viel neues, aber essentielles gelernt. Damit kam dann endlich auch die Freude am Tauchsport, welche nach und nach meine Primärhobbys verdrängt hat. Sehr ambitioniert bin ich dann immer mehr in die Ausbilderschiene und mittlerweile TL**. Meine Leidenschaft gehört dem technischen Tauchen. Speziell Höhlentauchen und im Zuge dessen das Sidemounttauchen, welches ich seit Jahren konsequent verfolge und aktiv weiter entwickle.

Die Neugier auf das von Jürgen Scharm entworfene Naturschutzkonzept hat mich 2018 an den Ilsesee gebracht. Am Anfang war da zugegeben viel gegenseitige Skepsis, da mein Verein und die TBI in der Vergangenheit nicht immer gut zueinander standen und sich in der Region viele inhaltslose Unwahrheiten über die TBI verbreitet  haben. Aber man hat schnell gemerkt, dass die Chemie stimmt und viele lange und gute Gespräche geführt und dabei gemeinsame Positionen gefunden. Gerade die konsequente Umsetzung und Einhaltung der wenigen, aber absolut sinnvollen Regularien, auch wenn man deswegen auf gutes Geld verzichtet, fand ich sehr überzeugend. An vielen Seen gibt es eine Tauchordnung nur auf dem Papier. Die guten Sichtweiten und die ausgewogene Flora und Fauna des Sees sprechen für sich. Ein See ist halt doch auch ein Lebewesen und sollte nicht als reiner Wirtschaftsbetrieb gesehen werden. Über die Jahre entwickelten sich viele Freundschaften am See und man wurde Teil des Teams. Gerade der konsequente Naturschutz und das herzliche Miteinander und die gegenseitige Hilfsbereitschaft sorgen dafür, dass viele VDST-Vereine regelmäßig am See anzutreffen sind und sich eine tolle Community gebildet hat.

Meine eigenen Erlebnisse mit kommerzieller Ausbildung haben mir gezeigt, wie unglaublich wichtig eine gute Ausbildung ist und wie sehr man sich gerade auf die Basics wie Trimm und Tarierung konzentrieren sollte. Leider ist das in der kommerziellen Tauchausbildung eher die Ausnahme wie die Regel. Mit dem Team der Tauchbasis Ilsesee habe ich hier Gleichgesinnte gefunden, bei denen die Qualität und das Ergebnis im Vordergrund stehen und nicht die Euros. Bevor man kein überzeugendes Bild abliefert, wird man nicht vor die Tür gesetzt, sondern es wird die Extrameile gegangen.  Zum Vergleich: Man gibt ja auch keinem Fahrschüler nach vier Stunden seinen Führerschein, weil er jetzt seine Pflichtstunden voll hat…

Im „echten Leben“ bin ich Teamleiter bei einer lokalen Softwareschmiede und kann deswegen finanziell unabhängig meiner Ausbilderleidenschaft in den Bereichen Tauchen, MTB und Fitness (Kettlebells) nachgehen. Ich empfinde, ähnlich wie Jörg ein großes Glück, dass ich mein Wissen hier ohne zeitlichen Zwang und dafür mit sehr viel Tiefe und Liebe zum Detail weitergeben kann.